Die Geschichte der Stiftung Puureheimet Brotchorb begann mit einer Vision von Pfarrer Dr.h.c. Ernst Sieber: Sein langjähriges Anliegen war, Heimatlosen eine Heimat und damit einen inneren und äusseren Halt zu geben. Dies bewog ihn 1981 dazu, die Stiftung Puureheimet Brotchorb zu gründen, mit dem Ziel einen Bauernhof zu erwerben, auf dem Menschen in schwierigen Lebenslagen eine Beschäftigung finden und wieder „Boden unter den Füssen“ erhalten sollten. Dieses ehrgeizige Projekt nahm seinen Lauf, bis 1988 der Bauernhof der Stiftung auf der Hinterbuchenegg in Stallikon in Betrieb genommen werden konnte. In den ersten Jahren war das Haus für jeden offen, der arbeiten wollte und Zuflucht suchte.
Anfang der 90er Jahre kam es zu einer ersten Neukonzeption, als der Stiftungsrat und das Team erkannten, dass sich ein Landwirtschaftsbetrieb auf die bisherige Art nicht führen lässt. Es fehlte an Konstanz der Bewirtschaftenden und die Arbeitseinsätze mussten verbindlicher werden und so begann die Loslösung von den „Tagelöhnern“. In der Folge entstand das Konzept einer Einrichtung mit grossfamiliärem Charakter und dauerhaften BewohnerInnen. Nun sollten auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Suchterkrankungen Aufnahme finden. Da diese Menschen insbesondere innere und äussere Strukturen benötigen, sahen wir die Möglichkeit, unsere naturgegebenen Ressourcen für den Gesundungsprozess einzusetzen: Eine regelmässige Arbeit im Rhythmus der Natur, der Tages- und Jahreszeiten. Es festigte sich in dieser Zeit ein neues Betreuungskonzept, in dem die Beschäftigung in vier feste Arbeitsbereiche eingeteilt wurde: Landwirtschaft, Garten, Hauswirtschaft und Unterhalt. Wohnen, Arbeiten, Freizeit und das Persönliche waren und sind die verbindenden Elemente, auf denen der soziale Auftrag aufgebaut wurde. Über die Jahre entwickelte sich die Stiftung Puureheimet Brotchorb stetig weiter. Umbauten und Umnutzungen am bestehenden Gebäude ermöglichten eine Erweiterung auf inzwischen 14 Plätze im Haupthaus. Mit der Eröffnung der Aussenwohngruppe „AWG Flarz“ 2013, ausgerichtet auf fünf BewohnerInnen auf dem Weg zur mehr Selbstständigkeit, konnten wir unser Angebot vorteilhaft abrunden.
Auch im Landwirtschaftsbetrieb gab es ein ständiges Fortschreiten, indem die landwirtschaftliche Nutzfläche auf 42 ha und die Waldfläche auf 18 ha erhöht sowie der Anbau eines Milchviehlaufstalls realisiert werden konnte. Inzwischen führt die Stiftung Puureheimet Brotchorb die wünschenswerten Anerkennungen: das Knospen- und Demeter-Gütesiegel.